Tanklöschfahrzeug 8 (TLF8), Restaurierung Teil 4 - Restaurierung des Aufbaus


AUSSER DIENST SEIT MAI 2004

Über Winter 1996/97 wurde das bis auf einige kleinere Arbeiten fertige Fahrgestell ausgelagert, um in der Halle Platz für den bis dahin bei einem Feuerwehrkameraden zwischengelagerten Kofferaufbau zu haben. Dieser wurde dann verspachtelt, abgedichtet und nochmals grundiert. Nach der Lackierung auf der Unterseite und im Innenraum folgten noch zwei Spachtelgänge, bevor der Außenlack aufgetragen wurde (innen grau, außen natürlich rot). Der 800l-Tank, der aufgrund seiner Rostfreiheit (verzinktes Stahlblech) nicht sandgestrahlt wurde, wurde von seiner alten Farbe befreit und ebenfalls neu lackiert (Zinkhaftgrund und grauer Lack). Nach der Lackierung wurde der Kofferaufbau auf das Fahrgestell aufgeschraubt, der Tank sowie vorher die Steuerungshebel für Gas, Entlüfter und das Entlüfterrohr eingebaut. Dann folgte der Einbau der gestrahlten und in Silber lackierten FP 8/8S (1600l/min) sowie der Einbau des Pumpenantriebes. Nachdem der Dachaufbau aus Alublech aufgesetzt wurde, kamen die Innenbleche an die Reihe. Die Rücklichter (3-Kammer zzgl. Nebelschlußleuchte links und Begrenzungsleuchten) wurden an speziell angefertigten Alu-Haltern angeschraubt. Auch die Schutzbleche hinten wurden angebracht, sie wurden aus Alu-Riffelblech ebenfalls neu hergestellt. Die Innenbeleuchtung wurde installiert, ebenso der Betriebsstundenzähler der Pumpe wieder eingebaut . Die gesamte Stromversorgung des Koffers (einschließlich Rücklichter) verlief genau wie vorher über einen 15-poligen Stecker. Somit stellt das spätere Abheben des Koffers für Wartungsarbeiten von elektrischer Seite her kein Problem dar. Nach und nach wurden dann die Gerätehalterungen eingebaut, so die abgeänderte Saugleitungshalterung, die neben vier 1,5m-A-Saugleitungen noch das Schwerschaumrohr aufnehmen konnte. Das Heckblaulicht wurde ebenso wie die Leiterhalterung auf dem Dach installiert, das komplett mit Alu-Riffelblechen verkleidet wurde.

Die Wiedervereinigung von Fahrgestell und (noch leerem) Kofferaufbau

(im ersten Bild erkennt man deutlich die zum lackieren mit Planen abgehängte Fahrzeughalle)

Lackierung der Kleinteile durch unseren Lackierer Fred Schepper, im Hintergrund unser Schlachtfahrzeug

Zwischendurch wurden am Ostersamstag 1997 von einem Feuerwehrkollegen die Einstellarbeiten am Motor vorgenommen. Durch die Erneuerung vieler Teile der Zündanlage war dies erforderlich. Nachdem zuerst die Ventile nachgestellt und der Kontaktabstand sowie der Zündzeitpunkt korrigiert wurden, erfolgte noch die Einstellung des Vergasers. Nachdem dann noch ein Klappergeräusch der Spannscheibe des Lüfterriemens (Lagerschaden) durch Austausch derselben beseitigt wurde, lief der 6-Zylinder-Motor einwandfrei.

Da wir viele Ersatzteile brauchten, deren Beschaffung nicht immer einfach und billig war, kauften wir im August 1996 noch ein Fahrzeug zum Ausschlachten. Es handelte sich auch hier um ein TLF 8 mit Magirus-Aufbau und Ziegler-Pumpe, das bis wenige Jahre vorher bei der Feuerwehr Neunkirchen/Saar im Einsatz war. Der private Vorbesitzer baute aufgrund leichten Ölverlusts den Motor aus, jedoch nicht durch Abheben des Fahrerhauses, sondern durch heraustrennen des Frontbleches. Da dabei jedoch größerer Blechschaden entstand, ist diese Methode weniger empfehlenswert. Die Verbindungen (Kabel, Benzinleitungen usw.) zum Motor müssen sowieso abgetrennt werden. Die einzige Schwierigkeit besteht im Abbau des Fahrerhauses bei aufgesetztem Kofferaufbau. Dies ist jedoch durch die Zerlegung der Lenksäule möglich. Da der Vorbesitzer dann aber keine Zeit mehr für die Reparatur hatte, verkaufte er das Fahrzeug, das wir schließlich für 500,- DM erwarben. Viele Teile wurden danach noch in unser Renovierungsobjekt eingebaut, so zum Beispiel die elektrische Zusatzbenzinpumpe, die Tankuhr, Teile der Funkgerätehalterung, ein Blinkerglas, die Anhängerkupplung, das Luftanschlußventil für den Anhänger, diverse Teile der Fahrerhaustüren sowie viele weitere Kleinteile.

Überlegungen zur Umrüstung des Fahrzeugs auf Dieselantrieb gaben wir auf, da dies beim Einbau des 3l-Dieselmotors (80PS) mit erheblichen Umbauarbeiten und Kosten verbunden gewesen wäre. Der problemlosere Einbau der 2,2 bzw. 2,4l-Dieselmotoren würde jedoch eine deutlich schwächere Motorleistung nach sich ziehen (60 bzw. 70PS). Da das Fahrzeug im Normalfall eine Jahresfahrleistung von höchstens 1000 km hatte, fiel der recht hohe Benzinverbrauch nicht so schwer ins Gewicht.


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